Am Tage schlafen, in der Nacht wachen - im Noctarium des Berliner Zoos verkehren sich Zeiten und Welten. Bleierne, hellwache Nachttristesse geht um in den Cages von Sabine Wild. In kleinen Formaten balanciert ein künstlicher Mond auf nacktem Holz. Das Tageslicht bleibt draußen, es hält den Atem an. Von der Käfigdecke sprießen blaue Sterne. Aus der Tiefe des Hahnemühlenpapiers tritt fahles Licht. Wenn die Luftbefeuchtung bläst, schießt weicher Nebel ein. Der Raum löst sich endgültig auf.
Text: Stephan Reisner
Ort
Sabine Wild
Eschenstraße 4
12161 Berlin